Apr 22, 2014 - Verfasst von MausPapa
Neuseeland, Tipps    1 Comment

Urlaub NZ – Mieten oder kaufen?

Wir verfolgen immer wieder auf Twitter und in verschiedenen Blogs die Fragen von Neusseeland-Erstverreisern, ob es günstiger ist ein Wohnmobil/Camper/Auto zu kaufen oder zu mieten. Grundsätzlich muss man sagen, hängt das mal hauptsächlich von der Reisezeit, sprich Aufenthaltsdauer, ab. Grob geschätzt sollte man, wenn man hier ein Fahrzeug kaufen will etwa je eine Woche für Kauf und Verkauf einplanen. Man kann natürlich einen Kauf schon von Zuhause aus per Internet vorbereiten, was die Kaufzeit verkürzt. Jedoch kann es natürlich immer sein, dass das Fahrzeug dann bei der Besichtigung vor Ort doch nicht so das Gelbe vom Ei ist und man nochmal von vorne mit Suchen anfangen muss. Wer vier Wochen hier verbringt, sollte sich daher keine Gedanken um das Thema machen und gleich von Zuhause aus ein Fahrzeug mieten. Das ist i.d.R. günstiger und man kann es rechtzeitig tun, so dass ein entsprechendes Fahrzeug auch vorrätig ist. Bei günstigen, einfachen Campern (z.B. Toyota Hiace oder ähnlich) kann es sich ab sechs Wochen Reisezeit schon lohnen zu kaufen. Auf jeden Fall ist die Zeit die man dabei verschenkt ein Fahrzeug zu kaufen und verkaufen bei einem Urlaub unter 6 Wochen einfach zu schade, da es so viel zu entdecken gibt.

Da die Frage ja normalerweise auf Grund eines eingeschränkten Budgets zustande kommt, ist die Frage: „Was für ein Fahrzeug?“ umso interessanter.

Unsere erste Reise fuhren wir, mit einem mittleren Mietwagen und vorgebuchten B&Bs (Tipp für Selbstbuchermuffel: Umfulana – Individualreisen). Der Vorteil: speziell in Neuseeland kommt man mit dieser Variante zügig von A nach B. Durch ein deutliches Plus beim Fahrkomfort kann man längere Distanzen zurücklegen. Außerdem kann man beim bereisen beider Inseln viel Geld bei der Fährüberfahrt sparen, indem man den Mietwagen vor der Fähre zurückgibt und nach der Fähre einen neuen nimmt. Dadurch benötigt man nur ein Personenticket. Der Nachteil: durch vorgebuchte Unterkünfte hat man zwar einen sicheren Schlafplatz, ist jedoch eingeschränkt was spontane Plan-/Routenänderungen betrifft. Außerdem muss man sein gesamtes Gepäck immer wieder raus und rein aus dem Fahrzeug.

Die zweite Reise ging es mit einem kleinen Camper auf die Reise. Wir haben uns eine Route zusammengestellt (nur Nordinsel). Vorgebucht haben wir fast nur die Stationen, wo wir mindestens 2 Tage übernachten wollten. Der Vorteil: man ist sehr flexibel was die Übernachtung betrifft. Je nach Lust, Laune und Zeitplan kann man längere oder kürzere Strecken fahren und sich täglich entscheiden, ob man in einem B&B, Motel, Hotel oder auf einem Campingplatz übernachtet. Diese Möglichkeit haben wir auch mehrfach genutzt und sind von der ursprünglichen Planung abgewichen. Man kann auch sein Gepäck gut verstauen, so dass man sich für Übernachtungen außerhalb des Campers nur die Klamotten für den nächsten Tag und die Waschtasche packen muss. Der größte Vorteil, ist hier jedoch gleichzeitig der größte Nachteil: durch die Schwerfälligkeit und die Windanfälligkeit kommt man deutlich langsamer voran, als mit einem Pkw. Man sollte nicht mit mehr als 70 Kilometer in der Stunde rechnen. Einzige Ausnahme sind gut ausgebaute Highways oder Expressways, die es allerdings hauptsächlich südlich rund um Auckland gibt.

Bei den Campern gibt es große Preisunterschiede, wir hatten einen alten aber gut gewarteten Camper (Toyota Bj. 2002 3-Sitzer) mit 430.000 Kilometern auf dem Tacho. Der war sehr günstig (etwa 1800-2000 Euro für 27 Tage inkl. Vollkasko) Es geht noch günstiger, jedoch muss man dann auf die Vollkasko verzichten und mit einer Selbstbeteiligung rechnen. Für etwa 600 Euro mehr bekommt man dann einen ähnlichen Camper, jedoch ein neueres Modell mit deutlich weniger Kilometern. Die nächste Stufe ist dann etwa VW-Bus-Größe. Hier kann man dann noch einmal einen entsprechenden Aufschlag drauf rechnen.

Darüber hinaus bekommt man alles was man so an Wohnmobilen kennt in jeder Größe, wenn man jedoch Budgetprobleme hat, braucht man sich eigentlich keine Gedanken um ein großes Wohnmobil machen.

Eine preiswerte Alternative kann auch folgendermaßen aussehen. Man mietet einen Mietwagen, abhängig von der Personenzahl (2 Personen z.B. Toyota Yaris, 3 Personen z.B. Toyota Corolla oder ähnlich). Es gibt in Neuseeland auf den meisten Campingplätzen sogenannte „Bunk oder Family Rooms“. Diese kosten zwischen 75 und 90 Dollar (40 bis 55 Euro). Hier hat man Betten und eine Waschgelegenheit und muss seinen eigenen Schlafsack bzw. Bettwäsche mitbringen. Kochen und duschen kann man immer in den sog. Facilities. Wenn das zu teuer ist, gibt es natürlich immer noch die Alternative Zelt, die mit 10 bis 30 Dollar pro Person am preiswertesten ist. Hier muss man sich nur darüber im klaren sein, dass man dieses je nach Route täglich auf- und abbauen muss. Das ist bei Regen eventuell sehr unangenehm.

Ich denke, dass man mit Minimalkosten von etwa 3000 Euro pro Person bei 4 Wochen Reisedauer ausgehen kann, bezogen auf einen günstigen Camper (inkl. Flug!). Unsere B&B Variante mit Mietwagen lag bei ca. 4000 Euro pro Person (2007!). Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen.

Das waren jetzt mal meine persönlichen Gedanken zum Thema. Es würde mich freuen hier eine Diskussion anstoßen zu können. Vielleicht gibt es ja noch weitere Budgetideen oder auch Tipps aus eigener Erfahrung. (muss ja auch nicht unbedingt Neuseeland sein, es gibt ja viele Länder die sich auf ähnliche Weise „erfahren“ lassen)

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