Bauchbewohner, Ich, wir 
No Comments 19. SSW
19. Schwangerschaftswoche
Es ist ein Zustand der Schwerelosigkeit, in dem sich das Ungeborene in der 19. Schwangerschaftswoche befindet: Geschützt und mit allem Notwendigen versorgt, schwebt es in seinem mit dem körperwarmen, salzigen Fruchtwasser gefüllten Kokon. Zu dieser Zeit ist der Fötus im Grunde noch ein Wasserlebewesen. Mit der Geburt muss es lernen, sich auch an das Leben auf dem Trockenen zu gewöhnen. Die Flüssigkeitsmenge in der Fruchtblase vergrößert sich von Tag zu Tag. Dies dehnt die Gebärmutter (Uterus) aus und lässt dem Baby somit immer mehr Bewegungsspielraum. Berechnungen zufolge erneuert sich das gesamte Fruchtwasser alle sechs Stunden.
Das Fruchtwasser hat eine recht trübe Farbe, da sich hier eine Menge von Partikeln unterschiedlicher Herkunft tummeln: Abfallprodukte aus dem Magen-Darm-Trakt des Fötus, den das Fruchtwasser geradezu durchströmt, mischen sich mit Zellen aus den Anlagen der Lungen, da das Baby Fruchtwasser in die Lungen hineinsaugt und gewissermaßen wieder aushustet. Die Nieren funktionieren bereits, sodass der Urin über Blase und Harnröhre ebenfalls ins Fruchtwasser gelangt. Das vermeintlich verunreinigte Fruchtwasser – wie auch der Urin an sich – ist jedoch völlig keimfrei.
Die Haut des heranwachsenden Fötus ist auf natürliche Weise dem Leben unter Wasser angepasst: Feine Daunenhaare sowie eine Schmiere aus Talgdrüsensekret, Epithelzellen, Vellushaaren und Cholesterol (sog. Käseschmiere) schützen sie. Die Haarwurzeln unter der Kopfhaut sowie die Augenbrauen werden in dieser Phase fester und setzen sich klarer ab. So bilden sich die Gesichtszüge immer deutlicher heraus.
In der 19. Schwangerschaftswoche (19. SSW) ist das Baby etwa 15 Zentimeter lang und 200 Gramm schwer. Es kann bereits auf Geräusche reagieren.